In sommerlichen Hochdruckwetterlagen, können Sie - im Gegensatz zum nebligen Herbst und Winter - in vielen Fällen davon ausgehen, dass häufig die Sonne scheint. Allerdings kann die sommerliche Erwärmung so weit voranschreiten, dass einige der nachmittäglichen Schönwetterwolken derart in die Höhe wachsen, dass es vereinzelt zu einem oder zwei Gewittern in einer größeren Region ausreicht.
Wie bei Gewittern üblich, können innerhalb kurzer Zeit beträchtliche Mengen Regen auftreten. Wer sich direkt unter einem Gewitterschauer befindet, wird ohne Schutz nicht nur nass bis auf die Haut, sondern alles andere in der näheren Umgebung verändert sich ebenfalls. Der zuvor trockene Boden wird recht flott durchnässt bis schlammig, ebenso Möbel oder Einrichtungen, die für eine Gartenveranstaltung geplant waren. Mitunter kann ein Gewitterschauer dazu führen, dass eine bereits vorbereitete Veranstaltung im Freien beendet oder kurzfristig abgesagt werden muss. Sollten Sie also ein wichtiges Vorhaben im Freien planen, bei dem es überhaupt nicht regnen darf, dann sollten Sie sich bei der Formulierung „am Nachmittag und Abend vereinzelt Wärmegewitter möglich“ Schutzvorkehrungen oder eine kurzfristige Alternative überlegen.
Das Beispiel "Kochtopf" verdeutlicht die Problematik
Im Vorfeld von Wärmegewitter ist es unmöglich einen konkreten Ort für das Auftreten zu prognostizieren. Frühestens wenn ein Gewitter entstanden ist, kann eine konkrete Eingrenzung der betroffenen Orte vorgenommen werden.
Ich werde oft gefragt, warum man nicht bereits am Vortag oder wenigstens am Vormittag des aktuellen Tages örtlich genaue Gewitterprognosen erstellen kann. Ich antworte daraufhin immer gerne mit dem Wasser im Kochtopf. Wenn Sie die Herdplatte anstellen, wissen Sie dass bald das Wasser anfängt zu kochen und damit Luftblasen von Boden des Kochtopfes aufsteigen. Aber Sie können vorher nicht sagen, an welcher Stelle des Kochtopfes die erste Blase aufsteigt und an welcher Stelle die meisten Blasen zu erwarten sind. Dieses Beispiel kennen alle Personen und die Beobachtung leuchtet auch jedem ein. Stellen Sie sich nun vor, dass der gesamte Kochtopf eine größere Region darstellt, also zum Beispiel ein gesamtes Bundesland. Die Forecaster wissen, dass am besagten Tag die Sonne den gesamten Erdboden aufheizen wird und somit ein warmer Tag mit Quellwolken ansteht. Die Forecaster wissen auch, an einigen wenigen Orten werden die Quellwolken derart mächtig, dass es für ein Gewitter ausreichen wird. Aber wo genau, das lässt sich heutzutage selbst mit den modernsten Vorhersagemethoden nicht prognostizieren. In Zukunft könnte man das möglicherweise betroffene Gebiet noch weiter eingrenzen, aber ich habe meine Zweifel, ob bei einer Auswahl von Orten oder Städten irgendwann einmal im Vorfeld festgelegt werden kann, welchen Ort es an einem bestimmten Tag betrifft.
Bei Gewitterlagen selbst nachschauen
Sie selbst können auch prüfen, ob eine Gefährdung für Ihr Vorhaben zu erwarten ist. Heutzutage stehen aktuelle Bilder des Niederschlagsradars ohne Probleme kostenlos im Internet zur Verfügung, die Sie mobil mit einem Smartphone (zum Beispiel mit der App Weather Pro) abrufen können. Sobald Sie mächtige Quellwolkenbildung sehen, schauen Sie am besten auf das Niederschlagsradar.
Sollte eine sommerliche Wetterlage mit jeweils nur leichtem Gewitterrisiko über mehrere Tage andauern, dann erreichten mich zwei unterschiedliche Interessengruppen, die ihre Beschwerde loswerden wollte. Zum einen die wenigen, die es mit einem heftigen Platzregen erwischt hat. „Von wegen einzelne Gewitter oder leichtes Gewitterrisiko, geschüttet hat es hier und meine Gartenparty war ins Wasser gefallen“. Die weitaus größere Gruppe wartete regelrecht auf Regen, damit deren Gewächse im Garten nicht mehr unter der Trockenheit leiden sollten. „Sie sprechen jeden Tag von Wärmegewittern, bei mir ist nie eines gewesen“, durfte ich mir häufiger anhören.
Zum Weiterlesen:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen